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978-3-8440-1725-0
49,80 €
ISBN 978-3-8440-1725-0
Paperback
352 Seiten
37 Abbildungen
524 g
24,0 x 17,0 cm
Deutsch
Dissertation
März 2013
Dominik Decker
Beteiligungskapital als Finanzierungsalternative für landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland
- Eine empirische Analyse -
Während Beteiligungskapital im Rahmen der Finanzierung mittelständischer Unternehmen in den vergangenen Jahren hierzulande zu einem gebräuchlichen Finanzierungsinstrument wurde, ist diese Finanzierungsart im Kontext der Finanzierung landwirtschaftlicher Unternehmen in Deutschland bisher nahezu unbekannt.

Dennoch ist aufgrund der für landwirtschaftliche Unternehmen bestehenden Herausforderungen wie dem fortschreitenden Strukturwandel, der Liberalisierung der Agrarmärkte sowie dem Zwang zu einem stetigen (Größen-)Wachstum und einer infolgedessen zunehmenden Kapitalintensität zu vermuten, dass eine Finanzierung mittels Beteiligungskapital auch landwirtschaftlichen Unternehmen Vorteile bieten könnte. So kann das zur Finanzierung weiterer Wachstumssprünge benötigte Kapital beschafft und gleichzeitig eine Reduktion des Finanzierungsrisikos und eine Verbreiterung der Haftungsbasis erreicht werden. Die Nutzung von Beteiligungskapital hat jedoch für den Kapitalnehmer stückweise den Verlust von Unabhängigkeit und Selbstständigkeit zur Folge und ist aufgrund der Risikobeteiligung im Vergleich zu traditionellem Eigenkapital vergleichsweise teuer. Wie die Analyse der insgesamt 491 Unternehmen umfassenden Befragung ergab, wird im Rahmen der Agrarfinanzierung bankenseitiges Fremdkapital – bedingt durch die allgemein gute Verfügbarkeit und die vergleichs-weise günstigen Konditionen – auch zukünftig neben der Innenfinanzierung die bedeutendste Finanzierungsform bleiben, wenngleich die Befragung ebenso zeigte, dass einige landwirtschaftliche Unternehmen zukünftig auch nach Finanzierungsalternativen suchen. Insbesondere wachstumsorientierte Unternehmen und solche, die nur über eine niedrige Eigenkapitalausstattung bzw. über einen unzureichenden Zugang zu Krediten verfügen, messen den Instrumenten der Beteiligungsfinanzierung zukünftig eine höhere Bedeutung bei und nehmen diese als Chance zur Realisierung größerer Wachstumssprünge wahr. Unternehmen, die hin-gegen vor allem Ziele betonen, die auf den langfristigen Erhalt der Unabhängigkeit ausgerichtet sind, schätzen deren Bedeutung geringer ein. Ferner zeigte sich, dass Unternehmen mit einem hohen Wissensstand über Beteiligungskapital dieses stärker als Chance wahrnehmen und dass gerade an einer Kooperation interessierte Unternehmen einer Beratung durch den potentiellen Partner, der zudem idealerweise einen Bezug zur Agrarbranche haben sollte, so-wie einem fortlaufenden Informationsaustausch mit diesem eine hohe Bedeutung beimessen.

Somit kann zusammenfassend festgehalten werden, dass aufgrund des seitens landwirtschaftlicher Unternehmen vorhandenen Interesses Beteiligungskapital grundsätzlich das Potential hat, sich neben den anderen Finanzierungsarten als Nischenprodukt zu etablieren. Hierzu ist es allerdings unabdingbar den Informations- und Wissensstand der Landwirte über die Chancen aber auch über die Risiken von Beteiligungskapital deutlich zu verbessern und so Beteiligungskapital als Alternative sichtbar zu machen.
Schlagwörter: Beteiligungskapital; Finanzierung; Landwirtschaft; Befragung; Agrarökonomie
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