Header

Rezensionen

Rezensionen
978-3-8440-1834-9
Dirk Schoenen
Verwesung, der mikrobielle Abbauprozess menschlicher Leichen
und seine Bedeutung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst, Hygiene, Friedhofswesen, Bodenkunde, Rechtsmedizin und Kriminologie
Medizin
Rezension
Friedhofskultur: Die Zeitschrift für das gesamte Friedhofswesen, September 2013, S.43, 20.03.2015

Dirk Schoenen, Professor für Hygiene in Bann, legt mit seinem schmalen Band (108 Seiten) eine wichtige Fachpublikation vor über den Abbau mikrobiellen Gewebes beziehungsweise dessen Hemmung. ln 13 Abschnitten wird das gesamte Thema über die biochemischen und medizinischen Voraussetzungen und Abläufe bis zum Bestattungsort kurz und prägnant dargestellt. Aspekte der Mumifikation werden ebenso behandelt wie Faulleichen, die Wachsleichenbildung, und die Beisetzung in Erdgräbern, in Gruftanlagen und Grabkammern. Das Buch vermittelt allen (beruflich) interessierten Lesern ausreichend Informationen, um "Verwesung" zu verstehen und Störungen zu begegnen. Schade nur, dass gerade bei diesem Thema keine (Farb-) Bilder verwendet wurden. Tabellen und Literaturhinweise ergänzen das Buch.

978-3-8440-1834-9
Dirk Schoenen
Verwesung, der mikrobielle Abbauprozess menschlicher Leichen
und seine Bedeutung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst, Hygiene, Friedhofswesen, Bodenkunde, Rechtsmedizin und Kriminologie
Medizin
Buchbesprechung
Blickpunkt öffentliche Gesundheit Ausgabe 3,2013 29. Jahrgang Auszüge, 23.01.2014


Für die Menschen in einer Großstadt bilden Parks und Grünanlagen immer wieder geschätzte Rückzugsgebiete und Ruhezonen. Hierzu gehören auch die Friedhöfe. Wer einen Friedhof besucht, kommt in eine andere Welt. Mit den oftmals alten Baumbeständen, künstlerischen Grabsteinen und historischen Anlagen ist so mancher Friedhof nicht nur ein Ort des Trauerns, sondern auch ein Platz der Stille, des Nachdenkens und des Innehaltens.
Lange Zeit ist der Tod in unserer Gesellschaft ausgeblendet und verdrängt worden, doch mittlerweile sind Berichte zu den ernsten Themen Sterben, Bestattung und Trauerkultur in den Medien kein Tabu mehr. In diesem Zusammenhang steht auch die Frage nach dem Verbleib der sterblichen Überreste des menschlichen Körpers nach einer Bestattung.

978-3-8440-1834-9
Dirk Schoenen
Verwesung, der mikrobielle Abbauprozess menschlicher Leichen
und seine Bedeutung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst, Hygiene, Friedhofswesen, Bodenkunde, Rechtsmedizin und Kriminologie
Medizin
Rezension
bestattungs kultur 8.2013 65.Jahrgang S.41, 23.01.2014


Die Verwesung des menschlichen Leichnams ist mit Tabu beladen. Mit dem Tod beginnt die autokatalytische Zersetzung des menschlichen Körpers, die häufig auch als Autolyse bezeichnet wird. Damit kehrt der Leichnam mit der Bestattung in den Stoffkreislauf der Natur zurück. Die sterblichen Überreste folgen dem Prinzip vom Entstehen und Vergehen. Mit der hier vorgestellten Darstellung der Verwesung und ihren möglichen Störungen des mikrobiellen Verwesungsprozesses hat der Autor den Versuch unternommen, den langfristigen Verbleib des menschlichen Körpers aus naturwissenschaftlicher Sicht zu beschreiben. Mikroorganismen nehmen das menschliche Gewebe auf und setzen es letztendlich zu Kohlendioxyd und Wasser um. Nur die Knochen bleiben zurück. Die Umgebungsbedingungen der Leiche können zu einer Hemmung des mikrobiellen Abbauprozesses führen, etwa durch Entstehen von Mumien, Fettwachs- oder Faulleichen, die gegebenenfalls sogar über Jahrzehnte erhalten bleiben.

Wissenschaftlich präzise beschreibt der Autor, welche Aspekte der VerwesungEinfluss auf den Prozess nehmen. Deshalb ist das Buch insbesondere für alle, die mit der Beisetzung Verstorbener und mit der Planung und Verwaltung von Friedhöfen befasst sind, von grundlegender Bedeutung. Trotz des wissenschaftlichen Ansatzes ist das Buch verständlich geschrieben und auch für den Praktiker nutzbar.

978-3-8440-1834-9
Dirk Schoenen
Verwesung, der mikrobielle Abbauprozess menschlicher Leichen
und seine Bedeutung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst, Hygiene, Friedhofswesen, Bodenkunde, Rechtsmedizin und Kriminologie
Medizin
Rezension
GMIT • NR. 53 ·SEPTEMBER 2013 - S. 69, 14.01.2014


Ursprünglich für die Zielgruppen Gesundheitsdienst, Hygiene, Friedhofswesen, Bodenkunde, Rechtsmedizin und Kriminologie gedacht, erweist sich diese Schrift auch als überaus nützlich zur Einführung in die Grundlagen des mikrobiellen Abbaus organischen Materials für taphonomisch und, eingeschränkt, organogeochemisch arbeitende Geowissenschaftler und Geowissenschaftlerinnen. Entsprechend ihres hochdifferenzierten anatomischen Bauplans unterliegen Vertebraten wie Invertebraten komplexen Mechanismen der Zersetzung, die alle miteinander in Zusammenhang stehen. Daher muss es die Intention taphonomischer Untersuchungen sein, basale Mechanismen der Zersetzung auseinander zu halten und sowohl ihre Abfolge, wie auch ihre Interaktionen mit der Umwelt zu berücksichtigen. Der Autor legt in diesem Sinne einen besonderen Fokus auf die Rolle von Mikroorganismen bei der Zersetzung organischen Materials in unterschiedlichen Environments.
Es ist ihm ein besonderes Anliegen, die Grundlagen des mikrobiellen Stoffwechsels bei der Zersetzung zu verdeutlichen, der im aeroben wie im anaeroben Milieu auf unterschiedIichen Wegen verläuft und zu unterschiedlichen Endprodukten führt. Hierbei rückt er auch die mikrobielle Bildung von Leichenwachsen (Adipocire) ins Blickfeld, die Anfang des letzten Jahrhunderts eine große Rolle in der Paläontologie im Zuge der Diskussion über die Fossilwerdungund Erdölentstehung spielte. ln der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts brachte sie der US-Geochemiker Robert Berner als Vorstufe für die Entstehung von Geoden um tierische Reste herum wieder ins Spiel, in jüngster Zeit wird die Adipocirebildung aufs Neue anhand von Fossilien der Solnhofener Plattenkalke und der Ölschiefer von Messe! diskutiert. Das Buch ist gut verständlich und auch für Nichtfachleute nachvollziehbar geschrieben. Es erfordert keine besonderen Vorkenntnisse der speziellen Mikrobiologie oder der organischen Chemie.
Wenn schon die Aufforderung des US-Kongresses (2010) des "Making forensic science more scientific" an die Rechtsmedizin gilt, dann sollten sich gerade auch taphonomisch arbeitende Paläontologen und Paläontologinnen umso mehr die mikrobiologischen Grundlagen der Zersetzung aneignen.

978-3-8440-1834-9
Dirk Schoenen
Verwesung, der mikrobielle Abbauprozess menschlicher Leichen
und seine Bedeutung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst, Hygiene, Friedhofswesen, Bodenkunde, Rechtsmedizin und Kriminologie
Medizin
Buchvorstellung
Der Hygieneinspektor / Zeitschrift des Bundesverbandes der Hygieneinspektoren. 15. Jahrgang. S. 77, 08.07.2013


Die Verwesung menschlicher Leichen ist ein aktiver mikrobieller Abbauprozess und verläuft analog zur Verrottung von Tierkadavern oder Pflanzenmaterial. Dieser Prozess ist eingebettet in den allgemeinen Kohlenstoffzyklus (Kohlenstoffkreislauf, Carbon cycle) der Natur. Der Stoffwechsel der Mikroorganismen, der zum Gewebeabbau führt, wird durch die Umgebungsbedingungen entscheidend beeinflusst und kann stark verzögert oder sogar gestoppt werden. Hetertrophe Mikroorganismen nutzen bei der Leichenzersetzung das menschliche Gewebe zum Aufbau zelleigener Substanzen und zur Energiegewinnung.
Beide Prozesse, Aufbau zelleigener Substanzen und Energiegewinnung, müssen parallel nebeneinander ablaufen, sonst ist ein vollständiger Gewebeabbau nicht möglich. Das Gewebe einer menschlichen Leiche kann innerhalb von zehn Jahren vollständig zu Kohlendioxid und Wasser abgebaut werden, wenn es nicht auf Grund der Umgebungsverhältnisse zu einer Hemmung des mikrobiellen Stoffwechsels kommt. Unter ungestörten Umgebungsverhältnissen bleiben nur die Knochen und Mineralien zurück. Können die Mikroorganismen auf Grund der Umgebungsverhältnisse nicht ungestörten wachsen, kommt es zur Mumifikation, Fettwachs- oder Faulleichenbildung. Zur Mumifikation bzw. zur Entstehung von Eismumien kommt es bei Wassermangel auf Grund von Trockenheit oder bei Dauerfrost Sauerstoffmangel, wahrscheinlich die häufigste Ursache für die Hemmung des mikrobiellen Abbaus, führt zur Bildung von Fettwachs (Adipocere, Leichenlipid).
Fettwachs ist eine gräulich-weiße bis schneeweiße, anfänglich schmierigweiche, mit zunehmendem Alter krümelig-feste, geruchlose bis leicht modrig riechende, sich fettig anfühlende Substanz. Die Körperform kann bei Fettwachsleichen über viele Jahrzehnte erhalten bleiben. Faulleichen entstehen, wenn weder Sauerstoff zum vollständigen mikrobiellen Abbau zur Verfügung steht noch die unter anaeroben Bedingungen gebildeten Fäulnisprodukte, an die Umgebung abgegeben werden können. Fäulnisprodukte können auf Grund ihrer toxischen Wirkung in höheren Konzentrationen das Wachstum der Mikroorganismen hemmen und so den Abbauprozess stoppen. Faulleiche bestehen makroskopisch aus einer undefinierbaren, schwarzen, stinkenden Masse aus Geweberesten und Fettwachs. Zur Faulleichenbildung kommt es z.B. bei Leichen in Zinksärgen, Tonnen, eingemauert, einbetoniert, eingewickelt in Kunststofffolien, vergraben in Iuft- und wasserundurchlässigem Boden oder unter vergleichbaren abgekapselten, engen Verhältnissen. in dem Beitrag werden die Mechanismen, Bedingungen und die Umstände beschrieben, die zum Abbau bzw. zur Hemmung des mikrobiellen Gewebeabbaus führen.

Shaker Verlag GmbH
Am Langen Graben 15a
52353 Düren
  +49 2421 99011 9
Mo. - Do. 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Fr. 8:00 Uhr bis 15:00 Uhr
Kontaktieren Sie uns. Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Social Media