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Rezensionen

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978-3-8322-7595-2
Ali Yunes Khalid Al-Manaser
Ein Korpus neuer safaitischer Inschriften aus Jordanien
Semitica et Semitohamitica Berolinensia
Rezension
Orientalistische Literaturzeitung 105, 23.03.2011

Nachdem im Jahre 2005 als Band 6 von Semitica et Semitohamitica Berolinensia die Dissertation von Mohammed I. Ababneh, Neue safaitische Inschriften und deren bildliche Darstellungen, erschienen war (s. meine Rezension in OLZ 104/2, 2009, Sp. 210-217), wird drei Jahre später als Band 10 derselben Reihe eine weitere Dissertation über safaitische Inschriften vorgelegt. Der Verfasser der neueren Studie hat dabei in vielem die Vorgängerarbeit als Vorbild genommen, etwa bei der Anordnung der Themen, der Behandlung der Personennamen oder in der Kommentierung des epigraphischen Materials.
Die hier veröffentlichten safaitischen Inschriften stammen aus zwei in der nordjordanischen Basaltsteinwüste gelegenen Orten, nämlich aus al-Fahdah östlich vom Dorf ạs-̣Sāwī und aus dem Wādī al-Ahīmr im Hawrān-Gebirge (s. die Abb. 1 und 2 auf S. 12 und 13). Die Fundstätten safaitischer Inschriften liegen im südöstlichen Syrien, im nordöstlichen Jordanien, in Südwest-Irak und in Nordwest-Saudi-Arabien. Nach neuesten Angaben beläuft sich die Zahl der inzwischen bekanntgewordenen Texte auf etwa 28.000, wovon die meisten aus Nordost-Jordanien stammen (s. M. C. A. Macdonald, Addenda and Corrigenda, S. 2, in Literacy and Identity in Pre-Islamic Arabia. London 2009 = Variorum Collected Studies Series). Sie bestehen vorwiegend aus Personen- und Stammesnamen, enthalten jedoch des öfteren auchkurze Sätze und werden bisweilen von Zeichnungen von Menschen, Tieren und Symbolen begleitet. Übrigens bieten die safaitischen Inschriften wesentlich mehr Informationen als diejenigen Graffiti anderer schreibkundiger Nomaden aus dem südlichen Jordanien und nördlichen Saudi-Arabien (s. M. C. A. Macdonald, Literacy in an Oral Environment, in Writing and Ancient Near East-ern Society. Papers in Honour of Alan R. Millard, ed. P. Bienkowski et alii. New York/London 2005, S. 95). Von den 423 Nummern neuer safaitischer Inschriften bzw. Zeichnungen, die dem Vf. von den jenigen Personen, welche die Texte aufgenommen haben, zur Veröffentlichung überlassen wurden, stammen die Nummern 1-129 aus al-Fahdah und die Nummern 130-423 aus al-Ahimr. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Publikation dieser neuentdeckten safaitischen Inschriften und die Untersuchung der darin vorkommenden Personennamen, Verben und Nomina unter Berücksichtigung der arabischen Quellen und unter Heranziehung der zu diesem Thema gehörenden Sekundärliteratur.
In den Abschnitten 1-3 (S. 14-18) des ersten, Die safaitischen Inschriften, betitelten Kapitels wird ein Abriß der Geschichte der Entdeckung jener Texte und ihrer Entzifferung gegeben sowie ein Überblick über die in Jordanien gesammelten Inschriften und deren Veröffentlichung. Ungewöhnlich, aber sehr begrüßenswert, ist die Auflistung von einem Dutzend in den beiden letzten Jahrzehnten von jordanischen Studenten und einer Studentin auf arabisch verfaßter Magister- und Doktorarbeiten, welche safaitische Inschriften zum Thema haben. In Abschnitt 4 und 5 über Zeit und Datierung der safaitischen Inschriften (S. 19-43) hat der Vf. viel Mühedarauf verwendet, die Periode der safaitischen Inschriften einzugrenzen, indem er aus den Texten die verschiedenen mit snt, Jahr, eingeleiteten Datierungsangaben zusammengetragen hat, die sich auf politische und kriegerische Ereignisse, in denen Nachbarvölker oder die Römer erwähnt werden, auf persönliche Begebenheiten und andere Vorkommnisse, wie etwa Naturphänomene, beziehen. Er gelangt dabei zu dem vorsichtigen Schluß, daß die safaitischen Inschriften wahrscheinlich zwischen dem 2. Jh. v. Chr. und dem 3. Jh. n. Chr. zu datieren sein dürften. Der sechste Abschnitt betitelt sich Die Gottheiten (S. 43-46). In den hier veröffentlichten Inschriften wer den von Gottheiten erwähnt der im gesamten nordwest semitischen Raum bezeugte Gott Ba´al-Samīn, Gadd-Dayf, der nabatäische Gott Dü-Sarā bzw. Dü-Sarā in beiden Schreibungen, Rudāy, Sayc haq-Qawm, Yitac und die überall verehrte Göttin Lāt, die in den Anrufungen häufiger begegnet als alle anderen aufgeführten Gottheiten zusammen. Wie die Liste der theophoren Namen S. 266 zeigt, findet sich unter den dort aufgeführten 32 Namen jedoch keine dieser Gottheiten; fünf Namen sind, wenn man das vergessene Tmlh dazurechnet, mit dem Element -Ih gebildet, und 28 mit dem Element ->I, wobei allerdings Namen, in denen das -> elidiert wurde, wie etwa YsmH, Yasmacil/Yismacil, nicht hätten unterschlagen werden dürfen. Die Stämme (S. 46-48) sind der Gegenstand des siebten Abschnitts. Von den mehr als 120 bezeugten safaitischen Stammesnamen, die in der Regel durch (dü-)āl eingeleitet werden, begegnen in den hier vorgelegten Inschriften neun, am häufigsten der Stamm Dayf, dessen Schutzgottheit Gadd-Dayf bereits erwähnt wurde, während der Stamm Msqq, dessen mögliche Vokalisierung und Deutung unsicher ist, zum ersten Mal vorkommt. Im achten Abschnitt über Die Abbildungen (S. 49-55) wird ein knapper Überblick gegeben über die die safaitischen Inschriften begleitenden menschlichen und tierischen Darstellungen, Symbole und Szenen aus Krieg, Jagd und alltäglichem Leben.
Ausfuhrlich sind die Notizen zur Orthographie und Grammatik (Zweites Kapitel, S. 56-79), wo nach der Orthographie in Anlehnung an das klassische Arabisch das Verb in den safaitischen Inschriften behandelt wird und sämtliche in der vorliegenden Arbeit sich findenden Verben aufgelistet und in den Kontext der semitischen Sprachen gestellt werden. Ebenso werden unter eigenen Paragraphen die Präpositionen und Konjunktionen, der Vokativ und der Artikel, das Demonstrativpronomen und die Personalpronomina sowie Numerus und Genus des Nomens erörtert. Bereits in das dritte Kapitel (S. 79-96) reichen Beobachtungen zur Namensfolge und Syntax in den safaitischen Inschriften (S. 79-82).
Viel Raum wird der Deutung der Personennamen (S. 83-96) gegeben, die vorwiegend arabischen Namen entsprechen und analog zum Arabischen vokalisiert werden können. Auch bei der Zuordnung der Namen zu bestimmten Nominalformen wird vorausgesetzt, daß die safaitischen Personennamen denjenigen der Araber entsprechen. Wenn bei manchen Namen eingeräumt wird, daß bis zu fünf Möglichkeiten der Vokalisierung bestehen, etwa Sbh Sabh, Sabih, Sābih, Subh und Subāh, so ist damit noch keine Vollständigkeit erreicht, wie die S. 116, Nr. 32, zusätzlich angeführten Namensformen Sabāh, Sabbāh und Sabih zeigen. Außer den Namen, die sich auf dreiradikalige Nominalformen zurückführen lassen, folgen weitere Einteilungen in Namen mit Artikel, vierradikalige Namen, mit einer Präposition gebildete Namen sowie Namen mit dem Präfix m- und mit dem Suffix -n. Bei den theophoren Namen, die, wie bereits vermerkt, ausschließlich mit dem Element -H oder -Ih minalsatznamen, Verbalsatznamen oder um Status-constructus-Verbindungen. Weitere Namensgruppen sind von Imperfektformen gebildete Personennamen oder Kurzformen von Satznamen, bei denen das theophore Element weggefallen ist. Was schließlich die Namengebung anbelangt, so finden sich Tiernamen, Körperteile oder Farben als Personennamen, Namen, die Stärke und Tapferkeit, Gastfreundschaft und Wohltätigkeit, Rettung und Schutz beinhalten, sowie Namen, die aus der Natur und Umwelt entnommen sind oder die auf Krieg und Kampf hinweisen. Unter den 572 verschiedenen Personennamen, welche in der vorliegenden Arbeit behandelt werden, werden am Schluß des Abschnitts vom Verfasser zwanzig aufgeführt, die als neue Namen zum ersten Mal in den safaitischen Inschriften begegnen. Tatsächlich sind es jedoch nicht zwanzig, sondern neunzig Personennamen, die sich hier zum ersten Mal finden, so daß der Anteil der neuen Namen in dieser Sammlung nicht dreieinhalb, sondern über fünfzehn Prozent ausmacht.
Im vierten Kapitel, Transliteration (S. 97-99), werden zu den 28 konsonantischen Phonemen des safaitischen Alphabets sämtliche in den einzelnen Inschriften vor kommende Buchstabenformen zusammengestellt und bemerkenswerte Abweichungen kurz kommentiert.
Der Hauptteil des Buches (Fünftes Kapitel, S. 100-253) ist der Veröffentlichung und Kommentierung der Inschriften und der sie begleitenden oder, wie bei den Nummern 411-423, gesondert angebrachten Abbildungen gewidmet. Unter jeder Nummer finden sich ein Faksimile des Textes und eine Transkription und Übersetzung der Inschrift, gefolgt von einem Kommentar, in welchem für die Eigennamen die Belege aus bereits veröffentlichten safaitischen Texten aufgelistet werden sowie Parallelen aus dem Frühnordarabischen, aus den übrigen epigraphisch überlieferten Sprachen der Arabischen Halbinsel, aus dem Arabischen und auch aus anderen semitischen Sprachen herangezogen werden. Was die Interpretation der Personennamen anbelangt, so läßt der Verfasser oft mehrere Möglichkeiten offen; so werden etwa S. 114, Nr. 27, bei dem Eigennamen Hq arabisch Htq „Freiheit", die Pluralform Htäq „Raubvögel" und catiq „alt; Schönheit" angeführt, obwohl der ebenfalls zitierte arabische Name cAtiq die Deutung „edel, vortrefflich" nahelegt.
In einem Anhang finden sich ein Verzeichnis der Nomina, Verben, Präpositionen und Konjunktionen (S. 254-256), sowie je ein Verzeichnis der Personennamen (S. 257-265), der theophoren Namen (S. 266), der Gottheiten, Stämme und Ortsnamen (S. 267). Nach den Abkürzungen und Zeichen (S. 267-272) folgt die Bibliographie (S. 273-292), und den Schluß bilden Photos von Inschriften (S. 293-310) sowie zwei Faksimiles von Gruppen von Inschriften (S. 311-312), bei denen man jedoch die Legenden vermißt.
Bei der aufmerksamen Lektüre des Buches habe ich mir einige Notizen gemacht, die ich in die folgenden Bemerkungen einfließen lasse. S. 59: Die Aussage, daß in den safaitischen Inschriften Vokalisierungen bezeugt seien, ist natürlich unzutreffend. - S. 64: Lies in der Übersetzung von wrd: „er kam herab, er ging hinunter" (statt: er kam, ging). - S. 69: Daß das Verb „töten" im Sabäischen als hrq erscheint, ist unrichtig; es ist auch im Sabäischen nur als hrg belegt. - Sabäisch yld und wld „bear, beget" ist so nicht korrekt, da yld die Imperfekt form von wld ist. - S. 73: Die Übersetzung des S. 179, Nr. 176, begegnenden Wortes nfst durch „Obelisk" und S. 75 durch „Monument" scheint doch wohl unangebracht zu sein; das im Glossar S. 256 neben „Obelisk" stehende „Stele" ist zutreffender. - S. 75, 77 und 80 so wie S. 132, Nr. 75, wird gml durch das ungebräuchliche „Kamelbulle" wiedergegeben, das durch das S. 241, Nr. 380, und S. 254 im Glossar verwendete korrekte „Kamelhengst" ersetzt werden sollte. - S. 76: Personennamen, die mit dem Element -hm zusammengesetzt sind, das herkömmlich als Suffix der 3. Person Maskulinum Plural erklärt wird, werden hier als mit hm, Hamm, gebildete Namen interpretiert, also bnhm, ^zhm und schm als „Hamms Sohn", „Hamms Diener" und „Hamm ist stark"; viel ansprechender ist jedoch die Deutung dieser Personennamen als „ihr Sohn", „ihre Stärke" und „ihr Gefährte" ; auch der Name cmhm, S. 164, Nr. 134, läßt wohl nur die Erklärung „ihr Onkel" zu. - S. 78: Lies arabisch: ibil (statt: ibl) „Kamele". - S. 94: Lies in der Übersetzung von Klbt: „Hündin" (statt: Hunde). - S. 105, Nr. 10: Müller 1964: 380 ist nach der Bibliographie nicht zu ermitteln; es handelt sich um W. W. Müller, Rezension von A. Jamme, The Al-cUqlah-Texts, Washington 1963, in Bibliotheca Orientalis 21 (1964), S. 379-380. - S. 107,Nr. 14: Als dritte Erklärungsmöglichkeit des Namens Srweist der Vf. darauf hin, daß syr in vorislamischer Zeit den Samstag bezeichnet und das Kind somit an einem Samstag geboren wäre; das Wort für Samstag lautet je doch im Arabischen siyār, was im Safaitischen eine Schreibung syr voraussetzen würde. - S. 108, Nr. 15 und S. 164, Nr. 134: Bei Qls könnte es sich um den griechischen Namen Ksfajoq handeln. - S. 116, Nr. 32: Der Name Sybn ist im Qatabanischen bisher nicht bezeugt;der Literaturhinweis ist falsch. - S. 120, Nr. 44: Für 5mr als Verb ist eine Bedeutung „sagen" im Sabaic Dictionary nicht verzeichnet. - S. 123, Nr. 53: Der Name Bst begegnet in einem lihyanisch-dedanischen Graffito als Bstw (JS 125), was wegen der Schreibung wohl aufeinen nabatäischen Namen hinweist. - S. 130, Nr. 69: Da Qfrt mit dem folgenden Personennamen durch bn „Sohn" verbunden ist, kann es sich nicht um einen Frauennamen handeln; dasselbe gilt S. 153, Nr. 115, vom Namen Hit. - S. 136, Nr. 82: Der minäische Name lautet Dky, der lihyanische (bzw. dedanische) Dkw (statt: Dkw). -S. 139, Nr. 88: Jamme 1965: 298 fehlt in der Bibliographie; es handelt sich dabei um A. Jamme, Documentation sud-arabe, V, in Rivista degli Studi Orientali 40 (1965), S. 287-299. - S. 139, Nr. 89: Sabäisch Myt_^m ist kein von der Wurzel myt und mit dem theophoren Element cm gebildeter Name, sondern gehört, wie die Namensform ohne Mimation, Myt1, zeigt, zur Wurzel yil, also Mayta´um. - S. 146, Nr. 102: Bei Müller 1974:146 handelt es sich nicht, wie in der Bibliographie angegeben, um Von Felsbildern und Inschriften Altarabiens, sondern um W. W. Müller, Die angeblichen „Töchter Gottes" im Licht einer neuen qatabanischen Inschrift, in Neue Ephemeris für Semitische Epigraphik 2 (1974), S. 145-148. -S. 150, Nr. 108: Arabisch habäyib (sie) ist kein Verb der Bedeutung „sich in Bewegung setzen". - S. 151, Nr. 110: Im Kommentar wird hcrd korrekt durch „das Wadi" wie dergegeben, in der Übersetzung der Inschrift sowie S. 82 heißt es dagegen „der Wadi". - Lies in der Übersetzung von r*y: „er weidete" (statt: er beweidete), desgleichen S. 158, Nr. 123 und S. 70 „er weidete (statt: er beweidete) die Kamele" sowie S. 238, Nr. 370 „er weidete (statt: er beweidete) die Schafe" und streiche im Glossar S. 255 unter r<-y das Verb „er graste". - S. 154, Nr. 118: Lies: arabisch kamā „verbergen" (statt: kamaya „sich verbergen"). - S. 155, Nr. 119: Der erste Name ist Rbnn (statt: Rbn) zu lesen und kann somit nicht Rabbän transkribiert werden. Der Name Hl, der im Kommentar HU geschrieben wird, kann weder Halīl noch Hulayl gelesen werden; vielleicht ist dazu der im Hebräischen in der Völkertafelder Genesis (10,23) überlieferte Name eines aramäischen Stammes Hül zu vergleichen. - Im Kommentar zu einer der Pferdezeichnungen schreibt der Vf., daß die langen Beine vermuten lassen, daß es ein Wildpferd darstellt; hierzu ist zu bemerken, daß es auf der Arabischen Halbinsel und im syrisch-palästinischen Raum keine Wildpferde gegeben hat, sondern Pferde erst domestiziert eingeführt wurden, so daß es sich bei der Abbildung um einen anderen Equiden handeln dürfte. - S. 159, Nr. 125: Die arabische Farbbezeichnung acfar bedeutet nicht „sehr weiß", sondern „sandfarben". - S. 161, Nr. 129: Zum Namen Mrs heißt es im Kommentar: „Vgl. dazu maräsu „to suffer, be angry" im Althebräischen". Akkadisch (nicht hebräisch) marāsu „krank, beschwerlich sein" und hebräisch nimras „krank, schlimm sein" gehören jedoch zur semitischen Wurzel mrd, die auch im Arabischen als marida „krank sein" gut bezeugt ist. - S. 178, Nr. 173: Unter der hebräischen Wurzel ndd „fliehen" wird verwiesen auf Go 486; nach dem Abkürzungs verzeichnis steht GO für W. Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage, hrsg. von Herbert Donner, 1987ff. (so, statt: 2005), die angegebene Seitenzahl bezieht sich jedoch auf die 17. Auflage, hrsg. von Frants Buhl, 1915; dasselbe gilt S. 193, Nr. 219, für fsh „befreien" (Go 653), S. 200, Nr. 239, für syh „trocken" (Go 681) und S. 217, Nr. 290, für nahal „Bachtal" (Go 496). - S. 181, Nr. 180: Lies Syrisch mārā (statt: mārān) „Herr". - S. 187, Nr. 196: Der altsabäische Name lautet yicrdm (statt: yf-rdm). -S. 193, Nr. 219; Es wird nicht erklärt, warum an dereinzigen Stelle, an welcher die Gottheit ytj-, Yitac, vorkommt, der Name Yaitac vokalisiert wird. - S. 208, Nr. 260: Die Transkription der Inschrift ist zu lesen:Imhlm bn rb bn ^hsn (statt: Imhlm bn ^hsn bn rb bn ^hsri).- S. 212, Nr. 273: Die Transkription der Inschrift ist zulesen: Ihmlt bn shm (statt: Ihmlt shm). - S. 236, Nr. 363:Der auch anderweitig im Frühnordarabischen vorkommende Personenname yfld ist wohl nach dem ebenfallsbezeugten Nomen ~>fld „Weiser, Kundiger, Wahrsager" zudeuten, das letzlich eine Entlehnung aus akkadisch ap-kallu ist. - S. 240, Nr. 376: Von den arabischen lexikographischen Werken zieht der Vf. mit Vorliebe den Lisān al-cArab heran; so werden etwa bei der Interpretation des Namens ŠnrH die arabischen Wörter so unterschiedlicherund fragwürdiger Bedeutung wie šnär „Schande", šunnayr „sehr böser Mann", šinarat „Gang des guten Mannes" und šinnīr „eine Taubenart in der Wüste" zur Auswahl gestellt. Allerdings sind die Nominalformen der drei zuletzt genannten Wörter zu berichtigen zu šinnīr„(sehr) böser Mann", šnra/šinra „Gang eines rechtschaffenen Mannes" und šunnār „ein weißer Vogel, deram Wasser lebt". Da keines dieser Nomina zur Erklärungdes theophoren Namens in Frage kommen dürfte, erwägtman, ob nicht in šnr der viermal im Alten Testament genannte Berg šnīr zu sehen ist, der eine außerhebräische Bezeichnung für den transjordanischen Berg Hermōn ist. Daß Gottheiten Bergen zugeordnet undBerge als Wohnsitze von Göttern gedacht werden, istreligionsgeschichtlich nichts Ungewöhnliches. Auch der Hermōn zählte zu den Gottesbergen, wo der zweimal imAlten Testament erwähnte lokale Gott Bacal-Hermōn verehrt wurde, der in hellenistisch-römischer Zeit unterdem griechischen Namen Zeus megistos weiterlebte (s.W. Röllig, Artikel Hermön, in Dictionary of Deities and Demons of the Bible. Leiden 1995, Sp. 783-785). -S. 242, Nr. 385: Der Name Wdd ist nicht Wadd, Widdoder Wudd zu vokalisieren, sondern Widād, Wadüd, Wadld oder eventuell Wudayd; die drei erstgenannten Namensformen sind verzeichnet im Mu ğm asmā^ al-cArab (Sultan Qaboos Encyclopedia of Arab Names.Volume Two, Muscat, Oman 1991, S. 1857 ff.), währendman zur Diminutivform Wudayd die minäische Namensaufschrift Wdyd auf einer Gesichtsstele vergleiche(s. Mounir Arbach, Jeremie Schiettecatte and Ibrahim al-Hädi, Sancä> National Museum - Part III. Collectionof Funerary Stelae from the Jawf Valley. Sancā> 2008,S. 118, Nr. 246), die dort seltsamerweise Waddyaddtranskribiert wird. - S. 255: Lies als Übersetzung von d?nkorrekt (wie S. 238, Nr. 370): „Schafe" (statt: Schaf). -lqbt „hinterher" ist keine Präposition, sindern ein Adverb. - S. 273 ff: Erfreulich ist, daß in der Bibliographiedie arabischsprachige Literatur zum Thema der safaiti-schen Inschriften in vollem Umfang herangezogen wurde, wobei allerdings befremdlich ist, daß, wie übrigensim gesamten Buch, arabisches ğīm durchgehend g transkribiert wurde, - S. 274ff.: Daß die Namen arabischer Autoren, die mit dem Artikel beginnen, wie etwa al-Hamdānī, unter al- aufgeführt werden, ist, zumindest im Deutschen, ungewöhnlich. - S. 274f.: Der Vf. des geographischen Wörterbuchs Muğm mā sta ğm wird üblicherweise unter der Namensform al-Bakrī und nichtals al-Andalusī zitiert. - S. 278: Der Vf. des umfangreichen Lexikons Tağ al-carüs stammt aus der jemenitischen Stadt Zabid und heißt daher az-Zabldi (und nicht az-Zubaydi). - Der vorislamische Dichter, dessen Dīwān unter seinem Herausgeber at-Tāhir zitiert wird, heißt an-Nābiga ad-Dubyānī (und nicht ad-dībyānī). - S. 282:Lies unter Hayajneh: Eine altsabäische Inschrift aus Tulā (statt: Tulā). - S. 285: Lies unter L. Koehler undW. Baumgartner, Hebräisches und Aramäisches Lexikonzum Alten Testament: Lfg. 1-5, 1967-1995 (statt:Lfg. 1-4, 1967-1990). - S. 289: Bei dem Beitrag von land (1883), 804-806, handelt es sich um die Rezensionvon J. Halevy, Essai sur les inscriptions de Safa, Extraitdu Journal Asiatique, Paris 1882. - S. 290: Lies unteW. v. Soden, Akkadisches Handwörterbuch: Band I—III,1959-1981 (statt: Bandl-II, 1959).Im Vorwort (S. 5) bedankt sich der Vf. nicht nur beiden beiden Betreuern seiner Dissertation, sondern auchbei weiteren Personen, die ihn bei der Abfassung dervorliegenden Arbeit unterstützt haben. Man hätte sichfreilich gewünscht, daß eine dieser Personen das Manuskript vor der Drucklegung noch einmal einer sorgfaltigen Durchsicht unterzogen hätte, damit Stellen wieetwa diese: „In den safaitischen Inschriften sind übermeinen (für: mein) Korpus hinaus ..." (S. 59), hättenvermieden werden können, ebenso wie zahlreiche andereFehler, Versehen und Inkonsequenzen, welche in denvorangegangenen Bemerkungen nicht berichtigt wurden.Trotz dieser zu bemängelnden Unzulänglichkeiten ist eszu begrüßen, daß in der hier angezeigten Arbeit weitereneue safaitische Inschriften einer gründlichen Bearbeitung unterzogen und publiziert wurden. Bei der zunehmenden Zahl junger Jordanier, die sich mit den epigraphischen Denkmälern ihres Heimatlandes beschäftigen,besteht vielleicht die Hoffnung, daß in absehbarer Zeit die letzten bisher noch nicht bekannten safaitischen Inschriften der Basaltsteinwüste aufgenommen und veröffentlicht werden.

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