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Rezensionsexemplar
37,80 €
ISBN 978-3-8440-5138-4
Paperback
372 Seiten
59 Abbildungen
558 g
21 x 14,8 cm
Deutsch
Fachbuch
Dezember 2017
Ingrid Kästner, Michael Schippan (Hgg.)
Deutsch-russische Zusammenarbeit wissenschaftlicher und kultureller Institutionen vom 18. zum 20. Jahrhundert
Dieser in der Reihe „Europäische Wissenschaftsbeziehungen“ der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt bereits zweite Band zur deutsch-russischen Thematik enthält die Beiträge einer Tagung vom Oktober 2016 im Russischen Haus in Berlin. Sowohl im Grußwort des Präsidenten der Erfurter Akademie Prof. Klaus Manger als auch im Grußwort des Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschafters der Russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland Vladimir Michajlovič Grinin werden die Bemühungen der Akademie um die deutsch-russischen Beziehungen gewürdigt und die Arbeiten in den gegenwärtigen zivilgesellschaftlichen Dialog eingeordnet, der besonders in Krisenzeiten von großer Bedeutung ist. Dieses Anliegen wird auch durch die Teilnahme von Referenten aus Deutschland, der Russischen Föderation und Lettland unterstrichen.

Der Band enthält 16 wissenschaftliche Beiträge, in denen die Zusammenarbeit wissenschaftlicher und kultureller Institutionen im deutschsprachigen Raum mit Partnereinrichtungen auf dem Gebiet des russischen Imperiums bzw. der Sowjetunion untersucht wird. Der Zeitraum umfasst das 18. bis 20. Jahrhundert, doch behandeln zwei Vorträge auch aktuelle Erfahrungen in der Zusammenarbeit.
Daria Barow-Vassilevitch (Berlin, Engi/Schweiz) und Catherine Squires (Moskau) weisen mit ihrem Beitrag Braindrain, Braingain oder überall zu Hause? Göttinger Absolventen an der Moskauer Kaiserlichen Universität und ihre Nachlässe in Moskauer Archiven auch nachdrücklich auf die Bedeutung der Quellenforschung hin, hier an handschriftlichen Nachlässen. Jürgen Kiefer (Jena/Dortmund) behandelt Russische Kontakte der Erfurter Akademie der Wissenschaften. Mitglieder, Institutionen und Nachrichten, Michael Schippan (Berlin/Wolfenbüttel) Graf Friedrich von Anhalt (1732-1794) und die deutsch-russischen Wissenschaftsbeziehungen und Hartmut Walravens (Berlin) Die Forschungsreise des Memeler Arztes Johann Redowsky von Jakutsk nach Ochotsk im Auftrage der St. Petersburger Akademie der Wissenschaften (1806). Elena Roussanova (Leipzig) untersucht Die ersten Pharmazeutischen Gesellschaften in Deutschland und in Russland - ein Vergleich der Programmatik. Marina Sorokina (Moskau) zeigt die Entwicklung der Pädologie in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Ernst Friedrich Wilhelm Meumann (1862-1915), Begründer der experimentellen Pädagogik, und seine russischen Anhänger. Annette Vogt (Berlin) schreibt über Die „Gesellschaft der Freunde des neuen Russland“ (1923 – 1933) und ihre Beziehungen zu russischen Institutionen, Hans-Walter Lack (Berlin) zu Adolf Engler und seine Beziehungen zu Botanikern in Russland und Ingrid Kästner (Leipzig/Erfurt) über Die Entstehung eines neuen Typs von Hochschule und wissenschaftlicher Anstalt in Sankt Petersburg (1907) als Resultat europäischer Bemühungen zur Institutionalisierung der Hirnforschung. Danach berichten zwei Euler-Forscher über ihre Arbeiten, und zwar Andreas Kleinert (Halle/Basel) über Hundert Jahre russisch-schweizerische Zusammenarbeit bei der Euler-Gesamtausgabe 1907-2007 und Peter Hoffmann (Berlin) über Die Berliner Eulerbriefedition. Zur Zusammenarbeit der Berliner und der sowjetischen Akademie im dritten Viertel des 20. Jahrhunderts. Wolfgang Geier (Leipzig) behandelt Soziologie und Soziologen. Russisch-deutsche Wissenschaftsbeziehungen zwischen 1875 und 1925: Personen, Institutionen, Publikationen, und Margit Bräuer (Berlin) berichtet aus eigener Erfahrung über Die Zusammenarbeit des Aufbau-Verlags Berlin mit dem Moskauer Verlag Chudožestvennaja Literatura. Ein spannendes Thema beleuchtet Juris Salaks (Riga) mit Das Medizinhistorische Pauls Stradiņš Museum (Rīga) als Mittler zwischen den Medizinhistorischen Museen in Ost- und Westeuropa. Es folgen zwei aktuelle Beiträge zur Zusammenarbeit auf medizinischem Gebiet: Andreas D. Ebert (Berlin/Kalinigrad) berichtet über die Klinische und wissenschaftliche Zusammenarbeit von deutschen und russischen Frauenärzten vor und nach 1990 am Beispiel der Deutsch-Russischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. und Helmut Hahn (Berlin) über Das Koch-Metschnikow-Forum: Mittler im Gesundheitswesen zwischen Deutschland und Russland.

Mit einem kulturhistorischen Abschluss durch Michael Schippan (Berlin/Wolfenbüttel) zum Thema Mit Sophie Charlotte, Leibniz und Euler nach Charlottenburg – historische Parkimpressionen, einer Würdigung des Genius loci, endet der umfangreiche, mit zahlreichen Abbildungen und einem ausführlichen Personenregister ausgestattete Band.
Die Projektkommission Europäische Wissenschaftsbeziehungen der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt (gegr. 1754) führt Tagungen durch, die jeweils eine spezielle Problematik aus der Wissenschaftsgeschichte Europas behandeln. Es soll dabei gezeigt werden, wie Wissenschaft und Kultur grenzüberschreitend, doch in Abhängigkeit von politischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen, zur Konstituierung des europäischen Gedankens beitrugen. Damit fördert eine so betriebene Wissenschaftsgeschichte im Zeitalter der Globalisierung das Bewusstsein für ein Europa, das auch gegenwärtig nicht nur einen Wirtschafts-, sondern auch einen historisch gewachsenen Kultur- und Wissenschaftsraum darstellt. Eine besondere Rolle spielt für uns das Verhältnis zu Russland, für das – vom Zarenreich über die Sowjetunion bis zur Gegenwart – Deutschland ebenfalls ein wichtiger Partner war und ist. –
Nach einer Tagung in Erfurt (Februar 2015) zum Thema Deutsch-russische kulturelle und wissenschaftliche Wahrnehmungen und Wechselseitigkeiten vom 18. bis 20. Jahrhundert, deren Beiträge bereits als Buch erschienen sind (hg. v. Ingrid Kästner u. Wolfgang Geier, Shaker Verlag Aachen 2016), wollen wir in einer Zeit politischer Verwerfungen vor allem an die lange und für beide Seiten fruchtbare Tradition der Zusammenarbeit erinnern. –
Ausgewiesene Fachwissenschaftler und Wissenschaftshistoriker aus Deutschland, der Russischen Föderation und Lettland werden über die Ergebnisse ihrer Forschungen und auch über eigene Erfahrungen bei der deutsch-russischen institutionellen Zusammenarbeit berichten.
Mit den Beiträgen, die 2017 gedruckt vorliegen werden, soll nicht nur historisches Wissen vermittelt, sondern auch ein konstruktiver Beitrag geleistet werden zur aktuellen Diskussion über die Beziehungen der Russischen Föderation zum deutschsprachigen Europa.
Die Tagung ist für Interessenten offen; es wird kein Beitrag erhoben.
Schlagwörter: Wissenschaftsgeschichte; Kulturgeschichte; Wissenschaftsbeziehungen; deutsch-russische Wissenschaftsbeziehungen; Forschungsreisen; Institutionalisierung; Russisch-europäische Wissenschaftsbeziehungen; Carl Friedrich von Anhalt; Johann Redowsky; St. Petersburger Akademie der Wissenschaften; Pharmazeutische Gesellschaften; Adolf Engler; Ernst Friedrich Wilhelm Meumann; Geschichte der Pädologie in Russland; „Gesellschaft der Freunde des neuen Russland“; Berliner Euler-Briefedition; Soziologie; Medizinhistorische Museen in Ost- und Westeuropa; Deutsch-Russische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe; Koch-Metschnikow-Forum; Gesundheitswesen; historische Parkimpressionen
Europäische Wissenschaftsbeziehungen
Herausgegeben von Prof. Dr. Dietrich von Engelhardt, Prof. Dr. Ingrid Kästner, Priv.-Doz. Dr. Jürgen Kiefer †, Prof. Dr. Karin Reich und Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, Erfurt
Band 14
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